Das Proteindefizit in der EU: Wie lässt sich das seit langem bestehende Problem lösen?

Wegen der rückläufigen Produktion von Eiweißpflanzen in Europa ist die Fleischproduktion in der EU in hohem Maße von Einfuhren abhängig.

Zurzeit werden 80 % aller verwerteten Eiweißpflanzen in der EU importiert - Tendenz steigend.

Die zunehmenden Preisschwankungen der Importe erweisen sich für die europäischen Landwirte als immer problematischer.

Der größte Teil des importierten Sojas stammt aus Lateinamerika, wo der Anbau von Sojapflanzen oft mit der Rodung alter Regenwälder einhergeht.

Die Grünen fordern Maßnahmen gegen die abnehmende Eiweißproduktion in Europa.

Dabei brächte der heimische Anbau von Eiweißpflanzen zusätzliche Vorteile: Die Bodenqualität würde zunehmen und es müssten weniger Düngemittel eingesetzt werden.

Denn die Pflanzen binden Stickstoff im Boden und schaffen so, was heute nur mit Dünger möglich ist.

Die Landwirte sollten deshalb Anreize erhalten, diese Nutzpflanzen anzubauen. Allerdings sind wir strikt gegen den Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen.

Die Grünen konnten das Problem der europäischen Abhängigkeit von Sojaimporten als Thema etablieren.

Mit der Problematik der Sojaimporte gehen Landnahme, Zerstörung tropischer Regenwälder und Wüstenbildung im Randbereich von Steppen und Savannen einher - auch das wurde vom Parlament anerkannt.

Wir haben ebenfalls darauf hingewiesen, wie wichtig der Fruchtwechsel für die Pflanzengesundheit ist.

Beide Themen waren nützlich, um die Position der Grünen bei der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu stärken.

Wir mussten mitansehen, wie ein Änderungsantrags für gentechnisch veränderten Eiweißpflanzen angenommen wurde.

Aus diesem Grund haben wir gegen den Text gestimmt.