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WORUM GING ES
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GRÃœNE POSITION
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WAS WIR ERREICHT HABEN
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WAS WIR NICHT ERREICHT HABEN

Verbraucherinformation beim Lebensmittelkauf

Die Kennzeichnung von Lebensmitteln hilft allen zu entscheiden, was wir kaufen und essen.

Trotz der allgemeinen Anforderung, dass Verbraucher durch die Kennzeichnung nicht „irregeführt" werden dürfen, werden Lebensmittelprodukte oft in zweifelhafter Absicht vermarktet, beispielsweise durch undurchschaubare Lebensmittelfälschungen wie Analogkäse, oder durch kriminelle Beimischung von verdorbenem Fleisch und unerlaubte Beimischung anderer Fleischsorten.

Beim Kauf von Fleisch ist es gut zu wissen, wo das Tier aufgezogen und wo es geschlachtet und verarbeitet wurde. Für Rindfleisch gibt es diese Angaben seit der BSE-Krise, aber es gibt keine entsprechenden EU-Gesetze mit Reglungen für andere Fleischsorten.

Falsche Ernährung kann verschiedene chronische Krankheiten verursachen und sorgt so für erhebliche Gesundheitskosten in der gesamten EU. Deshalb werden auf EU-Ebene regelmäßig Forderungen nach deutlicher Kennzeichnung laut.

 

Was war die Position der Grünen dazu?

Die Grünen fordern umfassende und für alle Verbraucher leicht verständliche Lebensmittelkennzeichnungen. Wir sind Verfechter der „Ampelkennzeichnung“, die in einfachen Farben Angaben über Brennwert, Zucker, Fett, gesättigte Fettsäuren und Salzgehalt von Produkten macht. So können Verbraucher mögliche Gesundheitsauswirkungen schnell abschätzen.

Unserer Meinung nach sollten sich die Angaben über Inhaltsstoffe auf der Vorderseite der Verpackung befinden und gesättigte Fette sollten separat angeführt sein. Die Aufschriften sollten auch Angaben über Nanozusätze enthalten.

Wir fordern außerdem Informationen über den Herkunfts- und Erzeugungsort von Produkten, ob sie aus “Fleischstücken zusammengefügt" oder aus „Fischstücken zusammengefügt" sind und über mögliche Allergene.

Wir befürworten die ausdrückliche Kennzeichnung von Lebensmitteln, die für Veganer und Vegetarier geeignet sind.

 

Hat das Parlament die Grüne Position übernommen?

Es ist den Grünen gelungen, unsere Kernforderung nach verpflichtender Angabe des Ursprungslands von Fleisch durchzusetzen. Die Kommission wird prüfen, ob diese Praxis auch für andere Lebensmittel umsetzbar  ist.

Unsere Position, Nano-Lebensmittel in die Zutatenliste aufzunehmen, wurde genauso unterstützt wie unsere Forderung nach genauen Angaben über die Art des in bestimmten Produkten verwendeten Pflanzenöls.

Hersteller müssen außerdem angeben, wenn sie Wasser oder Proteine hinzufügen, um das Gewicht von Fleischprodukten zu erhöhen. Dasselbe gilt für Produkte, die ein einzelnes Fleischstück vortäuschen, obwohl es aus verschiedenen Stücken zusammengefügt ist.

 

In welchen Punkten wurden die Grünen überstimmt?

Die Grünen scheiterten mit der Forderung nach einer Ampelkennzeichnung. Die Fraktion EVP und Teile der S&D knickten nach einem Lobbying-Marathon ein und unterstützten die europäische Lebensmittelindustrie. So bleibt es für Verbraucher schwierig, die Zusammensetzung von Lebensmitteln, wie zum Beispiel den Fettgehalt, im Supermarkt schnell einzuschätzen.

Die EVP blockierte auch die Kennzeichnung auf der Vorderseite der Verpackung.

Sie verhinderte zudem, dass alkoholische Getränke in die Verordnung aufgenommen wurden. Sie bleiben nun weitestgehend von der Kennzeichnungspflicht befreit, obwohl sie für die Gesundheit der Verbraucher mindestens so schädlich sein können wie alle anderen Lebensmittel.

Referenz(en)
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PRESSE & VERANSTALTUNGEN
Ausschuss:ENVI

Gesetzgebungsverfahren:Ordinary legislative procedure

Referenz(en):2008/0028(COD)

BerichterstatterIn:Renate Sommer (EVP)

Für die Grünen:Carl Schlyter

Abgestimmt:06/07/2011

ReferentIn im Ausschuss:Corinna Zerger (Email)

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